Mallorca & Friends Interview

KORA YOGA

ALLES IST IN BEWEGUNG. ALLES FLIESST. IMMER, STÄNDIG.

Photographed by  KORA,  KUMIKO SHIMIZU, MICHAEL STRÄHLE, SIMONE HÖRMANN 

Interview  Michael Strähle | MALLORCA & FRIENDS

Alles ist in Bewegung, alles fließt. Immer, ständig. Manchmal bemerken wir es mehr, manchmal weniger. Sogar, wenn wir uns dagegen wehren, finden die Dinge doch einen Weg, sich zu verändern. Und wenn es uns gelingt, die Veränderung ohne Bewertung zu sehen, dann gibt es nur eine Sichtweise: Es war so und so — und nun ist es ANDERS. In diesem Sinne: Bleibt im Fluss! (www.kora-yoga.com)

MEET: Kora Dierichs  – zertifizierte Yogalehrerin & Veranstalterin von Yoga Retreats  auf Mallorca

WHERE: Palma | Mallorca

MOTTO: Keep learning!

WEBSITE: www.kora-yoga.com

INSTAGRAM: www.instagram.com/koradierichs

Kora, zu Beginn übernehmen wir gerne diese schönen Sätze, die wir auf Deiner Website entdeckt haben. Yoga hat Dein Leben ja wirklich in völlig andere Bahnen gelenkt. Von der Inhaberin einer renommierten Veranstaltungsagentur auf Mallorca zu einer ausgebildeten, zertifizierten Yogalehrerin. Du sagst, Yoga habe Dein Leben positiv verändert. Warum tut Yoga eigentlich so gut, und was macht es mit uns?

 

Das, was gut tut, ist die Achtsamkeit. Die Konzentration auf sich selbst. Das Verändern der eigenen Energie. Das vom „Außen“ ins „Innen“ kommen. Es gibt viele Wege, das zu erleben. Yoga ist - unter anderem - halt das, was mir begegnet ist und womit ich begonnen habe, das Genannte zu üben. Natürlich gibt es unzählige andere Wege.  

Ist Yoga als Jahrhunderte alte Disziplin eher eine Sammlung an spirituellem Wissen gepaart mit persönlichen Erfahrungen oder mehr Sport und aktiver Lifestyle?

 

„Sowohl als auch“ und „entweder oder“ würde ich mit einem Augenzwinkern dazu sagen. Du kannst es so oder so sehen. Natürlich ist Yoga eine uralte Tradition. Aber viele leben Yoga heute als Bewegungsprogramm. Und beides ist - meiner Meinung nach - ok, auch wenn manche das anders empfinden mögen und Yoga nicht als Sportart degradiert sehen wollen. Aber wenn es dem Übenden nützt, auf welche Weise auch immer er es interpretiert, dann ist es doch wunderbar. 

Photo by Kumiko SHIMIZU on Unsplash

Yoga ist nicht gleich Yoga. Welche Yogarichtung praktizierst und unterrichtest Du, und warum?

 

Yoga an sich hat keine verschiedenen Richtungen. Yoga an sich bedeutet Einheit, Eins-Sein. Was heute als Yogarichtungen bezeichnet wird sind die Asanas, also sozusagen der körperliche Teil, das Bewegungsprogramm, wenn Du so willst. Ich praktiziere Vinyasa Yoga, einen eher dynamischen Stil, bei dem man die Bewegungen (so gut es eben geht) mit der Atmung synchronisiert und in dem eine bestimmte, kraftvolle Bewegungsabfolge immer wieder auftaucht. Das bewusste Atmen in der Bewegung und die unterschiedlichen Intensitäten, die in diesem Stil möglich sind, sagen mir zu. Außerdem unterrichte ich Yin Yoga. Dabei werden Haltungen eingenommen, in denen man den Körper mit Hilfsmitteln unterstützt, um dann einige Minuten in der Position zu bleiben. Die Ruhe, in die das Nervensystem hierbei kommen kann, finde ich erstrebenswert. Natürlich kann es auch passieren, dass sich statt Ruhe Widerstand einstellt. Auch das ist dann eine interessante Lernerfahrung für den Übenden, der dadurch mit seinen Emotionen konfrontiert wird. Da ich neben Yoga noch eine sanfte, bewegungsbasierende, therapeutische Körperarbeit praktiziere und unterrichte, hat sich natürlich auch von diesem Ansatz viel in meine Yogapraxis eingeschlichen und so erlaube ich mir, einige Asanas abzuwandeln oder zu experimentieren. 

Man sagt, Yoga sei für jeden Menschen geeignet, egal ob jung oder alt. Ist es eigentlich auschlaggebend oder wegweisend für welche Yogarichtung ich mich entscheide?

 

Ja, jeder kann Yoga machen. Da Yoga bei uns eine starke Ausrichtung auf die körperlichen Aspekte hat, macht es natürlich Sinn, wenn die gewählte Yogastunde der körperlichen Fitness entspricht. Interessant ist es auch, mal ein Experiment zu wagen, indem man den Yogastil aussucht, dass er das Gegenstück zum Alltag ist. Wer also ständig „Vollgas gibt“, könnte mal einen Ausflug in eine ruhige, eher meditative Praxis machen und so Qualitäten in sein Leben einladen, die sonst vielleicht eher zu kurz kommen. 

Yoga ist seit Jahren ein Megatrend und boomt auch als Big Business auf der ganzen Welt. Viele Celebrities und Influencer schwören auf Yoga, um Körper und Geist fit zu halten.  Ständig gibt es andere angesagte Yoga-Stile, ultimative  Apps und neue, stylische Accessoires oder Yogamatten. Große Yoga Festivals und Events sind mittlerweile weit verbreitet und massentauglich.  Nicht ganz einfach sich als Laie im Yoga-Dschungel zurechtzufinden. Worauf kommt es denn wirklich an?

 

Es könnte ja sein, dass die heutige Yogawelt so bunt ist, weil eben jeder unterschiedlich ist und die Menschen dann - glücklicherweise - kreativ werden. Klar, es mag schwierig sein, sich da zu entscheiden, aber das gilt ja heutzutage nicht nur für Yoga. Alles, was gut ankommt, drückt sich auch in einem umfangreichen Angebot in allen möglichen Facetten aus. Statt sich von dem Überfluss abschrecken zu lassen, darf man einfach den ersten Schritt gehen und das ausprobieren, wo das persönliche Interesse hingeht. Vielleicht ist es gleich ein „Match“ und passt zu mir. Oder vielleicht weiß ich dann, was ich nicht will. Und dann gibt es ja um die nächste Ecke gleich die Alternative. Es kommt drauf an, dass ich tief drinnen spüre, dass es richtig für mich ist. Mein Bauch sollte „ja“ sagen, bevor der Verstand mit „ja, aber“ und Argumenten kommt. Und da geht oft kein Weg am Ausprobieren vorbei. 

Insbesondere Yoga Apps liegen aktuell voll im Trend. Das Berliner Start-up „Asana Rebel“ beispielsweise erobert gerade die moderne Fitnesswelt und bringt das traditionelle Yoga mit großem Erfolg digital ins 21. Jahrhundert. Nutzt oder empfiehlst Du solche Applikationen?

 

 Ich nutze solche Apps sehr selten, da ich gerne in der Gruppe im Yogastudio übe. Ansonsten verlasse ich mich gern auf mein (Körper-)Gefühl, der mich dahin leitet, was er braucht, statt einer Online-App zu folgen. Generell ist es doch aber eine gute Option und ich kenne einige, die über Apps oder Online-Studios üben. Und auch ich bin bei zweien eingeschrieben, weil ich darüber ab und zu mit meinen Yogalehrern meiner Grundausbildung „in Kontakt gehen“ kann. Manchmal ist es einfach schön, sich mit dieser Energie zu verbinden, mit der alles seinen Anfang nahm. Darum folge ich Mirjam Wagner auf ihrem Online-Kanal www.yogatherapymallorca.com und David Lurey auf www.ekhartyoga.com. Zwei kleine Portale, auf denen ich zugegebenermaßen nicht oft vorbeischaue, aber die es mir ermöglichen, mich mit zwei Menschen zu verbinden, die maßgeblich an einer wundervollen Veränderung in meinem Leben beteiligt waren. 

Du hast viele Jahre auf Mallorca gelebt. Heute veranstaltest Du hier erfolgreich Yoga Retreats. Worin liegt der besondere Reiz eines Yoga Retreat auf Mallorca?

 

Da ich Mallorca liebe, werde ich die Frage natürlich vollkommen wertfrei beantworten… ;) Der Reiz eines Yoga-Retreats auf der Insel liegt für mich darin, dass sich mein Körper in der Wärme und im Licht wohler fühlt. Außerdem strahlt Mallorca für mich generell schon eine besondere Energie aus, die es mir leicht macht, in die Ruhe und in die Freude zu kommen. Natürlich sind auch praktische Faktoren wie die kurze Anreisezeit aus anderen europäischen Ländern, die bequeme Infrastruktur, die wunderschöne Landschaft, die Möglichkeiten zur Programmgestaltung rund um Yoga herum von Vorteil! 

Wie sieht ein Aufenthalt in Eurem Yoga Retreat auf Mallorca aus?  

 

Samstag ist Anreisetag. Da lernen wir uns kennen, machen eine kleine Einheit Yoga oder Meditation und mein Partner, der Experte auf dem Gebiet Functional Movement ist, bietet den Teilnehmern an, einen Screen durchzuführen, sprich eine Feststellung des Status Quo ihrer Beweglichkeit. Wer zum Beispiel eine Bewegungseinschränkung in der Schulter hat, weiß dann, worauf er achten kann. Die Tage von Sonntag bis Freitag verbringen wir dann am Morgen mit Yoga und Meditation. Danach stärken wir uns mit einem herrlichen vegetarischen Brunch. An drei Nachmittagen biete ich therapeutische Bewegungseinheiten an, die ich an den Status Quo der Gruppe anpasse. Am frühen Abend treffen wir uns jeweils für eine weitere Yogaeinheit gefolgt vom Abendessen. Danach gibt es an drei Tagen ein Programm, die anderen Abende sind frei. Insgesamt bauen wir auf eine gute Mischung aus Yoga-, Meditations- und Bewegungsprogramm und ausreichend Freizeit, damit die Teilnehmer auch mal ein Buch am Pool lesen oder die Insel entdecken können. 

Yoga bedeutet für viele Menschen auch ein ganz bestimmtes Lebensgefühl, eng verbunden mit Achtsamkeit, einem respektvollen Umgang gegenüber allen Lebewesen und den natürlichen Ressourcen. Auch gesunde und biologisch einwandfreie Ernährung spielt eine wichtige Rolle. Wie prägt Yoga Dein alltägliches Leben?

 

Genau so, wie du es aufzählst! Achtsamkeit, Toleranz, Anerkennung, „öko“ und „bio“ in Lifestyle und Ernährung, wo möglich. Aber auch das schwankt und radikal darf es meiner Meinung nach auch nicht sein. Zumindest für mich nicht, denn ich will immer noch Teil dieser Gesellschaft sein und „mitmachen“.

                                                               Photo by Michael Strähle

Auf welchem Markt auf Mallorca kaufst Du am liebsten Deine Lebensmittel ein?

 

Santa Catalina war und ist "mein barrio“! Ich habe dort gewohnt und mein Büro befand sich dort - ebenso liegt dort das geliebte Yogastudio meiner Wahl. Und wenn ich heute auf Mallorca bin, habe ich ebenfalls das Glück in Santa Catalina unterzukommen. Daher zieht es mich immer wieder auf den Mercat de Santa Catalina und die umliegenden Cafés und Geschäfte. 

Wo auf Mallorca kommst Du persönlich zur Ruhe und tankst Energie für Deine Arbeit und neue Projekte?

 

Unterschiedlich. Auch wenn es vielleicht gegensätzlich klingt, aber die freundliche, familiäre Atmosphäre im quirligen Santa Catalina bringt mich zur Ruhe. Ebenso wie eine Yogastunde im wunderbaren Yogastudio Earth Yoga. Ein Spaziergang in Portixol wird nie öde. Generell tanke ich in der Sonne und am Meer auf - und davon bietet Mallorca ja glücklicherweise genug. 

"Licht, Leichtigkeit, Freunde, draußen sein,

Lebensfreude, Dankbarkeit."

Mallorca bedeutet für Dich...

 

Licht, Leichtigkeit, Freunde, draußen sein, Lebensfreude, Dankbarkeit!

                                                                                       Photo by Michael Strähle

Ein Essen mit lieben Freunden. Wohin führst Du sie auf Mallorca aus?

 

Oh, da gibt es viele Adressen! Ein Glücksmoment ist zum Beispiel, den Sommer mit Freunden bei einer Paella in Portals Vells zu begrüßen oder zu verabschieden. Allerdings rufe ich vorher an, um eine köstliche Gemüse-Paella zu bekommen, die sonst nicht auf der Karte steht. 

Ein Hotel auf Mallorca, in dem Du selbst gerne ein paar Tage verbringen würdest?

 

Es müssen für mich zwar nicht unbedingt 5-Sterne sein, aber ein paar Tage im La Residencia in Deià würde ich mir gefallen lassen! Ich liebe das verwinkelte Hotel und wie es in die Berge eingebettet ist. Die Energie in Deià ist toll und wenn es Nacht wird nochmal magischer als tagsüber. Allerdings würde ich wirklich im Sommer dort sein wollen, denn dann leuchten die Berge so wunderbar bei Sonnenuntergang!

Jahrelang warst Du Geschäftsführerin einer Eventagentur auf Mallorca. Gibst Du uns einen Expertentipp für einen gelungenen Aufenthalt auf Mallorca?

 

Die Elemente, die ich in Events eingeflochten habe, unterscheiden sich deutlich von dem, was ich persönlich als einen gelungenen Aufenthalt empfinde. Das ist auch ja auch völlig klar. Die Anforderungen, die eine große Gruppe stellt, und die Motivationen, die seitens der Auftraggeber dahinterstehen, sind natürlich ganz andere als das, was ich als Privatperson genieße. Für mich sieht ein genialer Aufenthalt auf Mallorca so aus, dass ich Zeit habe, in Palma zu schlendern. Dass ich (mehrmals!) in Santa Catalina auf einen Café sitzen kann. Raus aus der Stadt und rauf in die Berge sowie runter an den Strand gehört ebenfalls dazu wie eine Yogastunde im Earth Yoga. Außerdem Gespräche und Lachen mit den lieben Freunden, die ich auf der Insel habe - entweder auf der Terrasse des wunderbaren Häuschens meiner Freundin, bei einem Spaziergang oder bei einem Vinito. Wenn mich Bekannte nach Tipps fragen, empfehle ich oft, dass sie einen der Wochenmärkte in den Dörfern besuchen und sich dort treiben lassen. Und wer einen ungewöhnlichen, bemerkenswerten Ort sehen will, kann einen Ausflug in die Fundación Jakober bei Alcudia machen.   

Dein Lieblingsrestaurant für ein gesundes Mittagessen?

 

Erst vor einiger Zeit habe ich das Compost Vegano in Palma kennengelernt. Absolut empfehlenswert, was das Essen betrifft, wenn man gern in unaufgeregtem Ambient ein abwechslungsreiches, veganes Mittagsmenü isst!  

Das beste Souvenir, das man von Mallorca mitnehmen kann?

 

Sonne im Herzen! :)

Become a friend too and follow us:


CONTACT

MALLORCA & FRIENDS S. L.

 

Avinguda d'Alexandre Rosselló, 4, 3º

07006 Palma de Mallorca

Mallorca | España - Baleares

 

+34 622-766 012

_____________________

 

info@mallorcaandfriends.com

www.mallorcaandfriends.com

Share it with friends: